Das Blut tropft über das Handgelenk eines neuen Mitglieds. Besiegelt den Blutschwur, der sich wie ein Band aus tiefroten Striemen um den Unterarm wickelt und all das besiegelt, was gerade beschworen worden ist. Verborgen vor den Augen anderer Hexen und Zauberer ist seit einigen Jahren ein Blutkult in England tätig geworden, der hier nun sein Unwesen zu treiben scheint. Sanctum Sanguinem nennen sie sich und gehören zu jenen Wegbegleitern des Purus, dem Gründer des Blutkults, die sich als nützlich und intelligent genug erwiesen haben, um in die Kunst der Blutmagie eingeführt zu werden, die seit vielen, vielen Jahren bereits als ausgestorben gilt. Nur noch in wenigen Teilen der Welt bleibt dieses Wissen nicht mehr verborgen, wird aber noch viel weniger geteilt, aber hier, hier inmitten der Gleichgesinnten haben sie alle die Chance sich weiterzuentwickeln.

Du hängst es für gewöhnlich nicht an die große Glocke, dass du zu den ersten Mitgliedern des Blutkults gehörst und vielleicht sogar der Erste warst, der überhaupt vom Purus rekrutiert wurde. Seither hast du Mitglieder kommen sehen, manche nicht mehr gehen sehen, aber irgendwann, da tauchten sie nicht mehr auf. Auch sonst ist eigentlich recht schnell klar, dass du allein anhand deines ganz persönlichen Fortschrittes im Studium der Blutmagie schon zu jenen gehörst, die etwas weiter sind. Meister bist du selbstverständlich noch keiner, aber so eine Behauptung aufzustellen wäre anmaßend, selbst für jemanden wie dich. Dabei weißt du gar nicht mehr recht, wie sich all das entwickelt hat, wie du hier her gekommen bist, so viel Zeit ist nun schon vergangen, als dass du wirklich länger noch in der Vergangenheit schwelgen würdest. Dabei ist deine Tätigkeit als Fluchbrecher durchaus hilfreich, nicht zuletzt auch, weil du Tag für Tag über alte Schriften stolperst, die du besonders gern zu durchforsten scheinst. Vielleicht hast du auch schon das eine oder andere Mal einen Auftrag für den Purus durchgeführt und eines der begehrten Bücher aufgetrieben, wenn dein Arbeitspensum und der Einsatzort es zugelassen haben. Umso offensichtlicher ist es, dass du in deiner ganz persönlichen Rolle als Mitglied des Blutkultes mehr oder minder den direktesten Draht zum Purus hast und dich nicht davor scheust, immer wieder mit ihm in Kontakt zu treten. Ganz gleich, wie hoffnungslos untergeben du ihm auch sein magst, die Aussicht darauf, all die Geheimnisse um die ausgestorbene Magieart zu lüften, sie treibt dich an.

Es ist nicht einfach deinen recht stoischen Blick, der sich immer mit ein wenig Arroganz zu mischen scheint, zu durchschauen. Du kannst es die meiste Zeit doch noch nicht einmal selbst. Hast dein Leben gelebt, wie du es bisher eigentlich schon immer wolltest und hättest alles, das dich glücklich machen sollte. Eine kleine, perfekte Familie, einen guten Job, einen dich liebenden Ehemann. Aber es ist nicht genug. Nichts ist je genug für dich. Auch das weißt du schon, seitdem du in Hogwarts das erste Mal einen Fuß in die große Halle gesetzt hast und früher oder später festgestellt hast, dass du doch eigentlich viel lieber in einer der anderen magischen Schulen unterrichtet worden wärst. Dieser Wunsch zieht sich bis heute: Der Wunsch nach Macht und Wissen, der dich schon als Ravenclaw immer wieder beflügelt hat und dich in die Untiefen der verbotenen Abteilung brachte, wo du viel zu oft erwischt worden bist. Dinge, die man andernorts wohl ohne Verbote erlernen konnte, die dir auch dann noch verwehrt bleiben sollten. Dabei führte dich dein Weg in diese Reihen erst unlängst. Hast durch Theodore erst überhaupt die ersten Berührungspunkte mit dieser Materie gehabt. Er war es auch, der die Aufmerksamkeit des Purus auf dich lenkte, dich vorgeschlagen hat. Seither sind nur wenige Wochen vergangen und doch ist dein Geist nun voller Möglichkeiten und Tatendrang, der erst gestillt werden muss. Nicht alles geht so schnell, wie du es gerne hättest, auch wenn du mitnichten am liebsten alles auf einmal lernen würdest, aber du musst dich erst noch in Geduld üben.

So lange wie Durmstrang dein Zuhause war, hast du erstaunlich wenige Erinnerungen an deine Schulzeit. Kein Wunder doch, wo du eigentlich nun mit beiden Beinen fest im Leben stehst. Bist als gebürtiger Bulgare doch erst vor einigen Jahren nach England in dem Dienst deines Heimatlandes eingekehrt. Als Diplomat für Bulgarien vertrittst du die Interessen deiner Heimat und nein, das bezieht sich ganz sicherlich nicht auf den nächsten Quidditchprofi, den Bulgarien wie aus dem Hut zu ziehen scheint. Tatsächlich ist die Politik zu deinem Steckenpferd geworden, hast sie wenn auch eher widerwillig zu deinem Beruf auserkoren, wo deine Familie doch größtenteils als Diplomaten in allerlei fernen Ländern aufschlägt und so den Dienst für das Vaterland zu leisten. Aber die Arbeit, sie wird langwierig und manchmal auch gar fast schon zäh, langweilt dich innerlich. Es ist mehr einen Zufall zu verdanken, dass du dem Purus höchstpersönlich über den Weg gelaufen bist und kaum Momente später schon in seinem Spinnennetz der Möglichkeiten gefangen warst. Dabei zieht dich die Blutmagie an, wie Motten das Licht. Hast Erfahrung im letzten halben Jahr gesammelt und musst doch zugeben, dass du in vierlei Hinsicht nicht allzu viel davon verstehst, das man dich teilhaben lässt.

Gefangen in der reinblütigen Gesellschaft, verkannt als nicht mehr, als nur eine brave Hausfrau, die du doch längst nicht mehr bist. Hast mittlerweile das Familiengeschäft übernommen, das zu großen Teilen daran liegt, dass sich die männlichen Nachkommen deiner Familie nicht darauf einigen können, wer denn nun das Geschäft zu erben hat. Dass die tiefen Schicksalsschläge, die dich und deine Familie in den vergangenen Jahren ereilt haben, dich auch berühren ist selbstverständlich und wird doch nur ignoriert. Hast deine Fassade so gut im Griff, dass du dich gar nicht weiter aus dem Fenster lehnen kannst, als und es ohnehin schon tust. Dabei willst du doch eigentlich nichts mehr, als aus den starren gesellschaftlichen Konventionen auszubrechen und gerade dieses Bedürfnis zog die Aufmerksamkeit des Purus auf dich. Hast ihn kennengelernt, noch bevor du wusstest, wer er eigentlich ist. Dabei sind es erst wenige Wochen, in welchen er dir eine neue Welt eröffnete, die dein innerliches Bedürfnis zur Emanzipation gleichzeitig speisen und doch nur noch unterdrücken möchten. Dabei hörst du immer wieder, auch in diesem Umfeld, dass die Gesellschaft, so wie sie ist, im starren Existieren gar keinen Ausblick auf die Zukunft haben kann. Zu verbohrt in veraltete Traditionen, die nicht mehr sonderlich viel dazu beitragen, dass eine gesunde neue Generation wachsen könnte. Hier bist du unter Gleichgesinnten. Wirst nicht belächelt, sondern in deinem Drang nach Wissen gefördert, wenngleich dich die Zweifel plagen, nun wo du hier bist, ob das der richtige Schritt war, den du tun konntest? Mit Fremden darüber zu sprechen aber, ist keine Option, du willst dir die Wirkungen des Blutschwurs nicht ausmalen, solltest du diesen Schwur brechen.

Irgendwie hast du dich verkalkuliert. Glaubst immer noch daran, dass du in deiner Position nun in die höhere Hierarchie gehoben werden könntest, dabei ist dein Auftrag doch mehr als klar: du hast zu dienen. Zugegeben, in deiner Sicht der Dinge bist du zu verblendet, als dass du tatsächlich feststellen könntest, dass der Umgang mit dir ein gänzlich Anderer ist. Du hast selbst noch nicht den Purus kennengelernt und doch hoffst du mit jedem Tag mehr, dass dieser Augenblick nun nicht mehr in der allzu weit entfernten Zukunft liegt. Hast bereits einmal Blut für eines ihrer blutmagischen Rituale gelassen und dich doch damit zufrieden gegeben - welche andere Wahl hättest du auch, nicht wahr? Ob du die Augen kategorisch davor verschließt, dass du wie ein unschuldiges Lamm zur Schlachtbank geführt werden wirst? Ob du dich am Ende vielleicht doch aus dem Netz der Lügen und unschönen Dingen winden kannst, wie ein kleiner, glittschiger Aal. Dazu fehlt dir das Bewusstsein. Noch jedenfalls. Und es ist sicherlich nur noch eine Frage der Zeit, bis dir die ersten Zweifel kommen, in welche Gesellschaft du dich hier begeben hast, was dein Auftrag in einer Welt wie dieser sein soll, wo du doch so blauäugig in das Abenteuer gestartet bist, ar nicht weiter daran gedacht hast, dass es dir früher oder später auch an den Kragen gehen könnte?

Bei den Gesuchten handelt es sich um ein Canon-Gesuch des für die Gesellschaft unbekannten Blutkults des Sanctum Sanguinem. Das heißt auch, dass nur Charaktere, die sich innerhalb des Kultes aufhalten, über die Existenz der Anderen informiert sind. Ihre Zugehörigkeit und der Schwur, der verhindern soll, dass sie die Geheimnisse rund um den Kult ausplaudern, werden durch den Purus getätigt, der bereits vergeben ist.

Die Informationen zum Namen, dem Alter, sowie dem Beruf, aber auch der Avatarperson, können gerne angepasst werden. Wir bitten euch, euch im Groben an die Eckpunkte, die die Gesuchstexte euch liefern, zu halten. Selbstverständlich habt ihr jederzeit die Möglichkeit, ein Teammitglied zu kontaktieren, falls ihr Fragen haben solltet. Es ist euch darüber hinaus auch möglich weitere frei erfundene Mitglieder zu erstellen, bitte nehmt dafür auf jeden Fall Kontakt zu einem Teammitglied (dhalia bietet support für den Blutkult) auf, um eure Idee zu besprechen!