Der Lippenstift hinterlässt einen Abdruck auf dem Weinglas, deine Finger klammern sich an den Stiel des bauchigen Rotweinglases, wie du an das letzte Bisschen Hoffnung, dass irgendwann wieder so etwas wie Normalität in dein Leben einkehrt, aber diese Hoffnung, die heute mehr Illusion geworden ist, die gaukelst du dir nun schon seit knapp zehn Jahren vor. Aber es ist so einfach, sich gerade das einzureden. Es ist so einfach immer wieder wie ein naives, blauäugiges Kind daran zu glauben, dass du früher oder später Normalität in deiner Ehe haben wirst. Stattdessen hast du dich schon einmal fast vor dem Ruin deiner eigenen Familie gesehen. Hast in den Abgrund gesehen, du weißt es noch, damals als du in dem Gerichtssaal im Ministerium gesessen hast und der Anblick deines Mannes dich tief geschockt hat. Sicher, du magst selbst keine Heilige sein, hast selbst keinerlei Scheu davor, deine Abneigung gegen all jene auszudrücken, gegen die dein Mann gewaltsam vorging, aber du selbst, du würdest dich niemals so offen einer solchen Gruppierung anschließen. Allerdings bist du dennoch Sympathisantin, noch nicht einmal wider Willen, denn du weißt, wie wichtig es ist, dass sich endlich etwas tut, dass endlich etwas in diese Richtung geschieht, auch wenn du einsiehst, dass nicht alles so einfach ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Und doch … bist du in jeglicher Hinsicht so viel weicher, als es dein Mann sein könnte. Hast seit dem Tag, an dem du dein noch ungeborenes Kind verloren hast, auch einen Teil von dir verloren und ihn. Noch nicht wieder gefunden. Und wenn die Abende wieder länger werden, die Nächte finsterer, während eure Kinder längst nicht zu Hause sind, da findest du Trost im Alkohol. Nicht überschwänglich und doch bleibt er ein ständiger Begleiter. Im Gegensatz zu deinem Mann.

Dein Mann, der schon so lange kein Wegbegleiter mehr für dich war, dass du manchmal denkst, du hättest es dir eingebildet. Damals, als du ihm aufgezwungen worden bist und er dir. Wie man es eben unter reinblütigen Familien macht, um das reine Blut rein zu halten. Es hat dich nicht gestört, immerhin wusstest du, was auf dich zukommen würde. Wusstest, was das Leben mit sich bringen würde und welche Erwartungen man an dich hatte: den Haushalt zu führen, Kinder in die Welt zu setzen und für die Erziehung eben jener zuständig zu sein. Antonin hat davon zugegebenermaßen mehr als nur profitiert, denn allein die Gewissheit zu haben, dass du ohnehin all das in den Griff bekommen würdest, die zog ihn hinaus aus dem Haus. Aber wie sollte es auch anders kommen. Er verdiente gutes Geld, auch wenn er sich gut und gerne auf seinen Lorbeeren hätte ausruhen können und doch hast du es ihm einigermaßen hoch angerechnet, dass er in seinem Streben nach nach mehr, immer weiter hinaus wollte. Immer weiter, schneller, höher. Bis der Absturz unweigerlich folgen musste und Antonins Machenschaften unter den Todessern publik wurden. Zu gut erinnerst du dich daran, als du in diesem Gerichtssaal gesessen hast, zwei Wochen von ihm getrennt, nachdem man beschlossen hatte, er wäre zu gefährlich für die Untersuchungszellen im Ministerium. Askaban ist mitnichten ein schönes Fleckchen Erde und du, du hast erkannt, dass auch gerade bei Antonin damit viel geändert hat. Von der plötzlichen gesellschaftlichen Ablehnung, die auch du erfahren hast, kaum zu sprechen. In den richtigen Kreisen aber, da werdet ihr immer noch wie Helden behandelt, schließlich kannst du dich glücklich schätzen, dass dein Mann so hoch in der Nahrungskette der Todesser steht, oder etwa nicht?

Seit dem Zwischenfall mit deinem Mann und der Tatsache, dass auch er seine gesamte Basis verloren hat - seinen Job, das Ansehen im Ministerium und in Teilen der Gesellschaft - sind nun nahezu zehn Jahre vergangen. Zehn Jahre, in denen sich irrsinnig viel getan hat und in welchen eure beiden Kinder nahezu erwachsen geworden sind. Du hast also mit Sicherheit nicht mehr ganz so viel mit dieser Familie zu tun, wie du es noch vor Jahren hattest und genau dieser Umstand spiegelt sich doch gewissermaßen in deinem eigenen Leben wieder. Tage, die leer sind, weil Antonin nicht oft wirklich viel Zeit mit dir verbringt und das obwohl ihr euch eigentlich leiden konntet. Irgendwann, vor mittlerweile zu vielen Jahren konntet ihr normale Gespräche miteinander führen. Irgendwann, als alles noch einigermaßen in Ordnung gewesen war. Heute bekommst du ihn kaum noch zu Gesicht und wenn er dann doch in das gemeinsame Schlafzimmer findet, dann riechst du den schwefeligen Geruch der dunklen Magie, der unverzeihlichen Zauber, die an ihm haften und sich scheinbar bis in jede einzelne Pore gefressen haben, aber du sagst nichts mehr. Dazu nicht und auch nicht zu der Tatsache, dass du selbst deine eigenen Geheimnisse hegst, die du deinem Mann früher oder später beichten werden musst, ehe es unübersehbar werden wird, aber noch hast du Zeit. Noch.

for their curses to be broken

Hey hi hello am Ende des Wahnsinns, dem nicht nur Antonin verfallen ist. Ich bin dhalia und bin stellvertretend für den guten Mann hier auf der Suche nach seiner Ehefrau und Mutter seiner beiden Kinder. Alles eitel Wonne ist nicht bei dieser Geschichte, tut mir Leid und schon gar nicht they lived happy ever after - dafür mag ich die menschlichen Abgründe dieser Charaktere einfach zu sehr. Bei dem Gedanken an seine Frau, kam ich nicht umhin mich direkt in Ruth Wilson zu verlieben, da beide doch gleich alt sein sollten, wenn dir das allerdings absolut gar nicht zusagen sollte, lass' uns einfach mal drüber reden. Abgesehen davon, kann ich behaupten, dass ich mich gerne mit Charakteren befasse, die menschliche und moralische Abgründe und Zwiespalte beschreiben, umso wichtiger ist mir aber der erwachsene Umgang mit eben jenen Themen. Ich hab' noch ein paar konkrete Ideen für dich parat, wenn du beim Lesen des Gesuchs nun doch neugierig geworden bist, dafür habe ich aber dennoch eine kleine Voraussetzung für dich: Discord. Mir ist es einfach wichtig, mit Postpartner:innen via Discord in Kontakt treten zu können, zu plotten und wirre Ideen zu teilen, besonders bei einem Gesuch, wie diesem Pairing, denn am Ende sind sie das, wenn auch sehr distanziert und toxisch. Noch kurz zu mir: Ich bin eine ausgesprochene Langsamposterin, bewege mich dabei aber so zwischen 3.500 - 5.000 Zeichen, mal mehr, mal weniger. Ich lurke zu 99%-iger Wahrscheinlichkeit tagsüber im Forum herum, Posts gibts von mir in der Regel eher in Richtung Wochenende. Wenn jetzt am Ende noch Fragen übrig bleiben, dann lass' mir deinen Discord-Tag da, oder adde mich direkt und wir können uns ganz bald über die beiden austauschen!