Als Doppelkern eignet sich das Barghesthaar im Gegensatz zu den Barghestherzfasern nicht besonders gut. Dennoch wendet sich auch dieser Kern gerne der schwierigen Magie zu. Oft, aber nicht immer, entscheidet er sich für die schwarzmagische Zauberer. Stets auf der Suche nach Kampf und Herausforderung würde er sich auch in den Händen eines besonders talentierten Zauberers wohlfühlen. Das Material ist sensibel und reagiert auf den Gemütszustand seines Besitzers. Je nachdem, in welchem Zustand er sich befindet, wirkt die Magie anders. Man braucht also eine starke Persönlichkeit, die sich nicht aus der Ruhe bringen lässt, um diesen Kern zu guter Magie zu bringen. Er verträgt sich mit vielen Hölzern, fühlt sich aber am wohlsten in solchen, die der dunklen Magie zugetan sind.

Oft wird ein Zauberstab aus Barghestherzfaser als "Pakt mit dem Teufel" angesehen, da der Kern alle Aspekte der Magie, insbesondere Zaubertränke und Alchemie, absolut verbessert. Der Kern wird nur als Doppelkern eingesetzt, auf Kosten des anderen Kerns im Zauberstab. Tatsächlich verzerrt der Barghestherzfaser-Kern die Aspekte des anderen Kerns und entfernt ihn von allem, was er normalerweise verbessern würde, indem er ihm Energie entzieht, um sie für sich selbst zu nutzen. So würde z.B. ein Barghestherzfaser-Kern und ein Einhornkern etwas schlechter in Heilung und Wahrsagung sein. Er würde die gute Energie des Einhornhaares rausziehen und sie für seine eigene, meist dunkle Magie umwandeln. So kann man auch Kerne überlisten, die eigentlich gegen dunkle Magie sind. Am nützlichsten sind langlebige und starke Kerne, von denen er sich lange ernähren kann.

Normalerweise erzeugen Drachenherzfasern die mächtigsten Zauberstäbe, die zu den extravagantesten Zaubersprüchen fähig sind. Sie lernen schneller, als andere Kernarten. Während seine Loyalität immer seinem ersten Besitzer gilt, kann sich dieser Kern leicht an andere oder neue Besitzer gewöhnen. Der Drachenherzfaser-Kern neigt am ehesten dazu, sich den dunklen Künsten zuzuwenden, obwohl er dies nicht von sich aus tut. Es ist auch der am meisten zu Unfällen neigende Kern, da er nicht selten - in Kombination mit dem richtigen Holz - temperamentvoll wird.

Obgleich Drachenschuppen magische Kräfte besitzen, werden sie im modernen Zauberstabhandwerk nur sehr selten verwendet. Dies hat nichts mit Besorgnis zu tun, da sie im Allgemeinen als nicht stärker, als Kirinkerne und stabiler als Phönixfedern gelten. Tatsache ist aber, dass es in den letzten fünfzig Jahren mehr gemeldete Drachentötungen gegeben hat und man sicher nicht am Aussterben dieser Tiere beteiligt sein will, um an die Schuppen zu kommen. Dies ist unter anderem auch nicht ganz ungefährlich. Sie lassen sich auch nicht so leicht in das Zauberstabholz einarbeiten und erweisen sich später oft als unbrauchbar. Gelingt es jedoch, einen qualitativ guten Zauberstab herzustellen, so findet dieser Kern schnell einen Besitzer und ist diesem ein guter Begleiter, vor allem bei der Verteidigung gegen die dunklen Künste.

Zauberstäbe mit einem Kern aus Einhornhorn sind ebenso, wie Zauberstäbe mit einem Kern aus Einhornschweifhaar, besonders langlebig. Unfälle oder Probleme mit diesem Kern sind selten. Im Gegensatz zu Einhornschweifhaar ist Einhornhorn jedoch ein sehr stolzes Material, das sich weniger bemüht, sollte es von seinem Besitzer nicht wertgeschätzt werden. Zauberstäbe aus Einhornhorn eignen sich wunderbar für Heil- und Schutzmagie, aber auch im Kampf darf man Einhornhornstäbe nicht unterschätzen. Wobei er im Kampf nur so stark sein kann, wie der Charakter seines Besitzers. Grundsätzlich kann man sagen, dass Einhornhornstäbe wesentlich stärker sind, als Einhornschweifhaarstäbe, dafür aber auch seltener. Das Einhornhorn wählt nur zielstrebige Zauberer, die wissen, was sie im Leben erreichen wollen.

Einhornschweifhaar produziert im Allgemeinen die beständigste Magie und ist am wenigsten anfällig für Schwankungen oder Blockaden. Von allen Kernen ist es am schwierigsten, einen Zauberstab aus Einhornschweifhaar zur Anwendung der dunklen Künste zu überreden. Sie sind am treuesten und bleiben in der Regel immer eng mit ihrem ersten Besitzer verbunden. Dabei spielt es keine Rolle, wie talentiert diese Hexe oder dieser Zauberer ist. Ein großer Nachteil von Einhornschweifhaar ist, dass es nicht den stärksten Zauberstab ergibt. Einige Hölzer können dies jedoch ausgleichen. Außerdem neigt Einhornschweifhaar dazu, melancholisch zu werden, wenn der Zauberstab misshandelt wird. Dadurch 'sterben' die Haare langsam ab und müssen ersetzt werden.

Dieser einst nicht seltene Kern zeigt eine starke Hingabe zur Verwandlung. Früher war er in vielen Zauberstäben zu finden, heute ist er etwas seltener geworden. Trotz des Temperaments, das dem Kern innewohnt, passt er sich schnell an seinen Besitzer an und bereitet keine Probleme beim Erlernen oder Ausführen jeglicher Magie. Die Kelpie-Mähne ist für Zauberstabmacher am einfachsten zu verarbeiten, da sie mit fast jedem Zauberstabholz kombiniert werden kann und sich gerne vom Holz und dem zukünftigen Besitzer leiten lässt.

Der Kirin ist eine sehr edle Kreatur, die wie eine Mischung aus Einhorn und Hippogreif aussieht. Bekannt sind sie dafür, dass sie es ihrem Besitzer nicht leicht machen, selbst wenn dieser sie erkannt hat. Die Zauberstäbe mit einem Kern aus Kirinherzfaser verlangen ständigen Respekt und wenn der Träger ihm diesen nicht entgegenbringt, neigen sie schnell dazu, jeden Zauber nicht durch die Spitze, sondern durch das Ende des Zauberstabes zu schicken. Kirinherzfaser ist zwar nicht der stärkste Kern, aber einer der anpassungsfähigsten. Dieser Zauberstabkern wird gerne von Hexen und Zauberern getragen, die sich für magische Wesen interessieren und ihnen von Natur aus einen gewissen Respekt entgegenbringen.

Im Gegensatz zur Herzfaser des Kirin, neigt das Schweifhaar dieses Zauberwesens dazu, Hexen und Zauberer auszuwählen, die noch nicht mit sich im Reinen sind. Genau aus diesem Grund findet man diesen Kern besonders häufig unter den Jüngeren, die sich noch nicht sicher sind, wo sie hingehören. Am Anfang ist der Kern etwas schwach, wie seine führende Hand, aber wenn der Zauberer oder die Hexe mit der Zeit wächst und stärker wird, wird auch der Kern stärker. Zudem ist er äußerst loyal. Er stirbt nicht, wenn sein Meister stirbt, aber er wird sich weigern, für eine andere Person zu arbeiten, als die, die ihn zuerst für sich beansprucht oder auserwählt hat.

Knieschnurrhaare sind keine besonders starken Kerne, aber das kann man mit dem richtigen Holz ausgleichen. Es ist ein Kerntyp, der durch seinen Besitzer stärker wird und lernt. Trotzdem werden Knieselschnurrhaare mit der Zeit immer schwächer und müssen etwa alle 10 Jahre ausgetauscht werden, was sie zu einem sehr unbeliebten, ja fast verpönten Kern macht. Andererseits ist dieses Kernmaterial sehr loyal. Es würde sich nie einem anderen Besitzer, als dem ersten hingeben. Selbst wenn das Holz einen anderen Zauberer wählen wollte, würde sich der Kern weigern, Magie zu wirken. Das macht ihn natürlich sehr wertvoll für Hexen und Zauberer, die Angst vor Zauberstabdiebstahl haben.

Besonders langlebige Kerne sind Nymphenhaare. Ähnlich wie bei den Nymphen, denen ewige Jugend nachgesagt wird, bleibt der Zauberstab mit diesem Kern meist wie am ersten Tag. Die Kraft des Kerns lässt auch nur selten nach, wenn man den Stab nicht zu Dingen zwingt, die er vielleicht gar nicht tun will. Er lässt sich auf jeden Zauberer ein und unterstützt immer denjenigen, der ihn in der Hand hält. Gerade Reisende, die viel von der Welt sehen wollen und offen für neue Magie sind, werden in diesem Kern die passende Kraft finden.

Wohl gehört die Phöenixfeder zu einem der seltensten Kerntypen, nicht zuletzt dadurch, dass es relativ schwer ist, überhaupt an eine solche Feder zu kommen. Zauberstäbe mit diesem Kern haben die Fähigkeit, eine große Reichweite von Magie zu erreichen. Dennoch brauchen sie dabei etwas länger, als andere Kerne. Sie zeigen sehr häufig eigene Initiative und handeln öfter von selbst, sehr zum Leidwesen ihrer Besitzer. Wie einige andere Kerne auch, sind Phönixfedern sehr wählerisch, was ihren Besitzer angeht. Sollte man jedoch einmal die Loyalität eines dieser Stäbe gewonnen haben, halt diese für immer - weshalb man Phöenixfedern niemals mit Durchschnittshölzern kreuzt oder allgemein Hölzern, die dazu neigen, ihren Besitzer abzustoßen.

Dieser Kern ist sehr selten, vermutlich, weil Thestrale schwer zu finden und noch schwerer zu erlegen sind. Dafür ist es einer der stärksten Kerne, der nie ersetzt werden muss, da er seine Kraft nicht verliert. Der Thestralschwanzhaarkern verträgt sich nicht mit allen Holzarten, denn er ist fast so wählerisch, wie die Hölzer selbst. Wie die Kreatur, von der er stammt, bevorzugt der Kern gezeichnete Menschen, die ein Trauma erlitten und überwunden haben. Man kann einen Zauberstab mit diesem Kern nicht einfach in der Familie weitergeben oder stehlen, der Kern würde sich weigern, Magie zu wirken, egal aus welchem Holz er besteht. Nur wer ihn sich im Kampf durch Entwaffnung oder Tötung des Vorbesitzers verdient hat, wird von ihm anerkannt. Dieser Kern eignet sich besonders gut für schwarze Magie, kann aber auch für gewöhnliche Magie verwendet werden. Bei besonders schwierigen Zaubern entfaltet er seine wahre Pracht und kann auch unter Dauerstress hervorragend arbeiten.

Sicherlich ist dieser Kern nicht der Stärkste, dennoch findet man ihn in einigen Zauberstäben. Gerade für die Witzbolde unter den Zauberern und Hexen ist dieser Kern gut geeignet, da er gerne Schabernack treibt und vor allem für weniger ernste Zauber der beste Kern ist. Abgesehen von den kleinen Spaßzaubern kann das Erlernen von neuen und auch wichtigen Zaubern zur Qual werden. Besonders das Lernen fällt Trollbarthaarkernen schwer. Deshalb werden Zauberstäbe mit diesem Kern oft weitervererbt. Einmal gelernt, merkt sich der Zauberstab das Wissen und macht es so den Jüngeren leichter, kommende Zauber schneller zu lernen. Aber erst einmal den Zauberstab dazu zu bringen, den gewünschten Zauber auszuführen - das kann eine ganze Weile dauern.